Wann: 13.04.2024
Zeit: 15:30h
Wo: Campus am Ziegelsee
Lesung: Dorrit Bartel,
Moderation: Liane Römer
Musik: Band GAMBO LA UXICA
Tickets: Campus-Büro, Restkarten am Einlass,
Adresse: 19055 Schwerin, Campus-Büro, Ziegelseestr. 1, Mo-Do 8-16 Uhr, Fr 8-14 Uhr
Rezension Dorrit Bartel [DB]
„Afrikas Pulsschlag- Begegnungen in acht Jahren und vier Ländern“ dorritbartel.eu 2023
Dorrit Bartel erzählt in ihrem Buch „Afrikas Pulsschlag“, wie gern sie sich in Afrika aufhält. Sie favorisiert Afrika als Ort zum Leben, wenn es in Berlin kalt ist. Die Wärme schätzt sie, aber vor allem das soziale Miteinander der Menschen, die trotz vieler Probleme stets optimistisch sind.
DB ist im Osten aufgewachsen, in Schwerin. Nach der Wende war sie erschüttert, wenn ihr Menschen aus dem Westen erzählten, wie sie gelebt haben soll. Sie wollte auf die Defizite, die es gegeben hat, nicht reduziert werden.
Heute weiß sie, dass man auch Afrikaner nicht auf Hunger und Armut reduzieren darf, dass man mehr voneinander wissen sollte. Seit Jahren hat sie Freunde in Afrika, lernt von ihnen, sich auf Einschränkungen einzustellen.
Wenn etwas nicht klappt, dann kommuniziert man miteinander. Probleme kann man mit Gelassenheit lösen! DB erlebt den Alltag in Afrika; in Tansania, Äthiopien, Südafrika, v.a. im Senegal. Sie unterzieht sich immer wieder den Strapazen endloser Busfahrten auf staubigen Pisten, um auch die Landschaft kennenzulernen.
In Tansania lässt sie sich auf eine endlose Zugfahrt ein und gewinnt Erfahrungen mit Verspätungen und Bahnpersonal (Moshi nach Daressalam, normal: 12 Zug-Stunden). „Was sind schon sechs Stunden Verspätung, wenn ich dafür ein besonderes Erlebnis hatte“, schreibt DB.
Im Februar 2020 sitzt sie an ihrem Tisch in einem Schreibcamp im Senegal, 250 km von Dakar entfernt. Dort gibt es manchmal kein Wasser aus der Leitung, dann duscht sie auf afrikanische Art mit dem Eimer. Sie kann genügsam leben, am Laptop arbeiten, sogar bei 40 Grad.
Noch mehr aber mag sie das Lachen der Menschen ringsum. In Afrika ist sie selbst viel fröhlicher als in Berlin. Nicht alles verkraftet sie gut, so den anderen Umgang mit der Zeit.
Die kulturellen Unterschiede sind groß. Kann daran auch Liebe scheitern? Afrika fordert ihre Flexibilität. Ihre Sinne sind wacher. „…ich fühle mich lebendiger“, bekennt sie.
Dann kommt Corona, die Welt ist aus den Fugen. Von den Einheimischen lernt sie Ruhe bewahren.
Sie kommt zurück, fühlt sich angezogen von den fröhlich lärmenden und bunt gekleideten schwarzen Afrikanern, denen sie als Weiße sofort auffällt, die sie aber nicht als Fremde behandeln.
Sie hat sie in ihr Herz geschlossen.
Als Leserin lerne ich, Gefühle und Gedanken der Afrikaner zu respektieren. Ein Schritt zur Völkerverständigung!
Liane Römer, Pinnow, 10.12.23
Für die Pinnow App
Daniela